Seit 35 Jahren verleiht der Marketing-Club Mönchengladbach den mit 1.000 Euro dotierten Marketing-Förderpreis an Absolventen der Hochschule Niederrhein. In diesem Jahr fand die Preisverleihung in den Räumlichkeiten der Stadtsparkasse Mönchengladbach statt.
Die Preisträgerin Hannah Müller, Business Management M.A., hat sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Thema „Akzeptanz von Augmented Reality bei Konsumenten am Beispiel Vodafone Giga AR“ befasst. In seiner Laudatio lobte Prof. Dr. Christoph Pütz ihre klare und zielorientierte Arbeitsweise während des gesamten Studiums. Zu Beginn ihres Vortrags grenzte Hannah Müller kurz Augmented Reality (AR) – Erweiterung der Realumgebung durch digitale Objekte – zu Virtual Reality (VR) – computergenerierte Umgebung ohne visuelle Verbindung zur Realwelt – ab, da nur wenige diesen Unterschied wirklich kennen. Vodafone nutzt AR für eine Fitness App, bei der ein Home-Workout mit Vanessa Mai ermöglicht wird.
AR- Anwendungsfelder findet man z.B. im Business im Gesundheitswesen, indem etwa OPs optimal vorbereitet oder trainiert werden können. In der Bildung können z.B. Pyramiden realistischer und größer dargestellt werden, als nur auf einem Bild im Buch oder Verbraucher können sich etwa anschauen, wie neue Möbel in den eigenen vier Wänden aussehen. Bislang gibt es noch wenig Untersuchungen zur AR-Akzeptanz. Einen Beitrag zur Schließung der Forschungslücke soll durch die vorgenannte Abschlussarbeit geleistet werden. Laut Hannah Müller lässt sich feststellen, dass sich AR noch nicht flächendeckend etabliert hat, doch Nutzungsinteresse besteht. Bisher zeigt sich noch keine wahrgenommene Nützlichkeit der AR-Technologie, des Weiteren erscheint das Preis-Leistungs-Verhältnis bislang noch nicht angemessen und die AR-Brillen verfügen noch nicht über die nötige Alltagstauglichkeit.
Im Anschluss hat Hans Piechatzek, Managing Director der move elevator GmbH, zum Thema „ChatGPT & Co: Künstliche Intelligenz im Marketing – warum andere auf einmal so viel schneller sind“ referiert. Mit Hilfe von ChatGPT können Aufgaben in beeindruckender Geschwindigkeit und oftmals überraschender Qualität gelöst werden. Zur Nutzung der künstlichen Intelligenz (KI) wird kaum Vorwissen benötigt. Jedoch ist zu beachten, dass die Ergebnisse zufällig sind, wenn man den gleichen Befehl mehrfach ausführt, bekommt man jedes Mal unterschiedliche Ergebnisse. Manche Ergebnisse sind einfach falsch und erfunden wie z.B. die Aussage, dass Enten als Zugtiere per Gesetz verboten sind. Auch ist zu beachten, dass KI zum Teil Urheberrechte verletzt.
Zwar hilft KI bei der Erstellung von SEO-Texten, dies wird jedoch von den Suchmaschinen erkannt und abgestraft. Außerdem erkennt KI noch keine Vektoren, Ebenen und Texte in Grafiken sind nicht editierbar. Noch kann man sich also auf die Ergebnisse nicht verlassen. Letztlich sind durch die Erstellung von Text, Design und Quellcode durch KI allerdings alle kreativen Bereiche betroffen und das Marketing wird sich radikal ändern. Bislang wurde nur das umgesetzt, was „Hände gemacht“ haben, nun ist auch der Kopf betroffen. Werkzeug der KI können es fachfremden ermöglichen, Aufgaben zu erledigen, die sie bislang nicht umsetzen konnten. Dennoch ist es zurzeit so, dass Experten benötigt werden, die feine und kleine Unterschiede erkennen und auch rechtlich Grundlagen beachten und zudem die Tools perfekt bedienen können. Damit die „Kreativen“ auch in Zukunft noch eine „Daseinsberechtigung“ haben, müssen sie sich ebenfalls auf die KI einlassen und mit ihr arbeiten, um Ihren Produktivitätsvorsprung zu erhalten bzw. wieder auszubauen.
Im Anschluss der Vorträge gab es beim Get-Together einen regen Austausch der Teilnehmer, was die Zukunft und KI bringen wird.